90 Kilogramm auf dem Mond

90 Kilogramm auf dem Mond

Sechs Monate mit dem Bus, drei Monate mit dem Zug, 16 Tage mit dem Flugzeug. So lange würde es dauern, um die neueste Paketstation von DHL zu erreichen. Gelb ist sie allerdings nicht und ein bisschen schwerer anzutreffen als gewöhnliche Auslieferungsziele. Denn: Sie befindet sich auf dem Mond. Wie kommen die Pakete da hin? Und was soll das Ganze?

Initiiert wurde das Projekt vom Logistikkonzern DHL, der bereits weltweit und nun bis ins All agiert, und dem amerikanischen Raumfahrtunternehmen Astrobotic. „Unsere Mission ist es, den Mond für alle zugänglich zu machen, den Weltraum für alle zugänglich zu machen“, erklärt Alivia Chapla, Marketing- und Kommunikationsspezialistin von Astrobotic. Das Unternehmen ist spezialisiert auf einen Ende-zu-Ende-Lieferservice zum Mond und ins All. Transportiert werden wissenschaftliche Instrumente und jede Art von Nutzlast, manchmal auch Marketing-Materialien. Regierungen, Universitäten, gemeinnützige Organisationen und Einzelpersonen sind schon mit den Amerikaner:innen geflogen. Ende 2021 soll der erste kommerzielle Transportflug zum Mond starten, die Peregrine Mission One. Die Mission ist Teil des Lunar CATALYST-Programms der NASA und soll dort einen Soft Touchdown durchführen. „Wir möchten, dass sich die Öffentlichkeit für den Weltraum interessiert und sich für den Weltraum begeistert und die Bedeutung der Finanzierung der Raumfahrt und der weiteren Forschung versteht.“ Denn Raumfahrt ist teuer. „Der Weltraum soll günstiger und besser für jeden werden.“ Um das Unterfangen zu finanzieren, rief Astrobotic das Projekt der „MoonBox“ ins Leben: „Für ein paar hundert Dollar kann jeder auf der ganzen Welt etwas zum Mond schicken. Du kaufst eine solche Mondkapsel und alles, was hineinpasst, kannst du schicken“, erzählt Chapla. Die wird dann als Zeitkapsel auf dem Erdtrabanten deponiert.

Peregrine Mission One Patch
DHL MoonBox Kit
Erklärung Soft Touchdown

Faszination Weltall

Eine PR-Aktion, die – neben Sponsoren wie DHL oder Airbus– die Mission bezahlt. Letzterer hat die Kooperation mit Astrobotic angestoßen. „So funktionieren kommerzielle Missionen. Die Leute werden entweder sponsern oder für den Transport ihrer Nutzlast bezahlen“, sagt Chapla. Schließlich muss sich so eine Mission irgendwie refinanzieren – der Logistikkonzern DHL schätzt die Kosten auf jenseits der 100 Millionen Dollar. Von dieser Summe profitiert aber auch die Forschung, da unter anderem Instrumente für Experimente mitfliegen. „Es werden externe Unternehmen beauftragt. So wird das auf Dauer laufen. Dadurch wird es viel billiger werden. Ich vergleiche das gerne mit Sitzplätzen in einem Bus. Die NASA zum Beispiel hat ein paar Plätze in unserem Bus, dem Astrobotic Lunar Lander, erworben. Und jeder sonst kann das ebenfalls tun“, ergänzt Chapla. Ein Schnäppchen ist das Ganze für die Kunden der MoonBox allerdings nicht, die kleinste Kapsel kostet schlappe 460 US-Dollar. Wer ein Kilo mitschicken möchte, muss 1,2 Millionen Dollar auf den Tisch legen. Interessierte können zwischen drei verschiedenen Größen wählen. Auf etwa 50.000 schätzt Alivia Chapla die Anzahl der Menschen, die eine Erinnerung auf den Mond schicken werden. 

Die drei Größen und Preise der MoonBox ©Industry of things

Einer dieser Menschen ist Alastair. Er kommt aus England, aus einer kleinen Ortschaft zwischen Manchester und Liverpool. Der 59-Jährige arbeitet bei DHL in der Lagerverwaltung. Zahlen, Daten und Fakten sind sein tägliches Brot. „Ich arbeite sehr sorgfältig und kümmere mich um alle Probleme. Ich habe ein fotografisches Gedächtnis, ich kann mich an Sachen erinnern, die ich vor sechs oder 12 Monaten in der Arbeit gesehen habe.“ Geburtstage und Namen hingegen kann er sich nicht so gut merken. „Eines Tages habe ich mich bei der Arbeit eingeloggt und da stand auf der Homepage „DHL MoonBox“. Ich dachte „Oh, was ist das?“, also klicke ich drauf. Und dort stand: „Schicke ein Souvenir zum Mond“. Und ich dachte: „Oh, das muss ich machen!““. Seine Frau Tui verstand nicht ganz, warum er so viel Geld dafür ausgeben wollte. „Die Kosten waren mir egal. Ich hätte auch 800 Pfund gezahlt, wieviel auch immer es gekostet hätte. Ich habe mehr Geld für Bier ausgegeben“, erzählt Alastair lachend. „Ich wollte ein Teil davon sein. Die Leute haben zu mir gesagt, leg ein Foto in eine Kiste, vergrab sie im Garten und hol sie in 10 Jahren wieder raus. Aber das ist nicht das Gleiche. Es ist nicht das Gleiche.“ Sein Interesse für den Mond wurde geweckt, als er in den Sechzigerjahren als kleiner Junge die Apollo-Missionen verfolgte.

„Es muss ziemlich beeindruckend sein, dort oben zu stehen und die Erde von der Raumstation aus zu betrachten. Auf die Erde zu schauen und zu sehen, wie winzig sie ist im Vergleich zur Weite des Universums. Ich glaube, du bekommst einen anderen Blick auf’s Leben, du realisiert plötzlich, dass das alles so unbedeutend ist.“ 

Alastair, Kunde der DHL MoonBox

Alastair zögert nicht lange, noch am gleichen Tag bestellt er für 389 britische Pfund eine MoonBox. „Ich kam um 16 Uhr nach Hause, um 16:30 Uhr hab ich sie bestellt. Das musste einfach sein.“ Wenige Minuten später bekommt er einen Anruf von seinem Kreditkartenunternehmen. Ob er gerade eine so hohe Summe an ein Raketenbauunternehmen aus Amerika überwiesen habe? „Ja. Ja, das war ich“, berichtet er schmunzelnd.

Etwa eine Woche danach kam das Paket bei ihm an. Per Kurier. Fünfzig Pfund hat er bezahlt für Porto, Verpackung sowie Versand und Rückversand. Drinnen waren ein Brief vom CEO von Astrobotic, eine Karte vom Landeplatz des Landers auf dem Mond, eine kleine hexagonale Plastikkapsel, ein “Space Pioneer“-Zertifikat mit der Seriennummer der MoonBox und eine Anleitung für das richtige Verpacken und Rücksenden des Gegenstands.  

Karte vom Landeplatz des Landers auf dem Mond

Geschickt werden können beispielsweise eine Haarlocke oder ein Schmuckstück, alles was klein genug ist für die 1,27 auf 0,31 Zentimeter große Box. „Die Box ist nicht sehr groß, ziemlich klein sogar. Man hat nicht viel Platz auf einer Rakete. Das ist teuer“, erklärt der 59-Jährige. Nicht erwünscht sind Flüssigkeiten oder gefährliche Gegenstände. Die Aktion ist vor allem für persönliche Erinnerungen gedacht. Alastair entscheidet sich für ein Foto mit seiner Frau.

Auf dem Weg zum Mond: Ein Foto von Alastair mit seiner Frau Tui (Foto: Privat)

„Wenn wir nachts nach Hause gehen und zum Mond hochschauen, wissen wir, da oben ist ein Foto von uns. Es gibt nicht viele Menschen, die das sagen können. Das ist doch toll.“ 

Alastair, Kunde der DHL MoonBox

Innerhalb einer Woche schickt er sein Paket per DHL an Astrobotic zurück. „Es hat länger gedauert, ein Foto zu finden, das mir gefallen hat. Ich wollte eins, auf dem ich gut aussehe, da gibt es nicht so viele“, sagt er grinsend. 

Das ist mittlerweile fast zwei Jahre her. Die MoonBox lagert seitdem bei Astrobotic in Pittsburgh, spätestens am 15. Januar 2021 musste sie vor Ort sein. Transportiert wurde sie dorthin von DHL. Die Kapseln werden nach Größe und Nachname sortiert und kategorisiert, dabei nur mit Handschuhen angefasst, und im MoonPod aufbewahrt. Als Starttermin war Juli angepeilt, jetzt wird es wohl eher Ende des Jahres. „Wenn es nicht klappt, fliegt sie bestimmt beim nächsten Mal mit. Aber wie groß ist schon das Risiko?“, sinniert Alastair.

„Der Gedanke, dass es klappt überwiegt definitiv das Risiko, dass es nicht klappen könnte.“ 

Alastair, Kunde der DHL MoonBox

Vor kurzem kam eine Nachricht: „Ich dachte schon, die haben mein Paket verloren. Aber das ist Weltraumforschung, da geht nichts verloren!“, feixt er. „Sie haben nur nachgefragt, ob sie das Foto falten dürfen, damit es hineinpasst. Und ich habe gesagt „Ja klar“, da sag ich doch jetzt nicht „Nein!“, erzählt er lachend. Auf die Nachricht folgt eine Mail: Das Beladen der Rakete der United Launch Alliance (ULA) hat begonnen. Der MoonPod mitsamt der MoonBoxen, der bis dahin in einer versiegelten Kammer asserviert wurde, wird auf dem sogenannten Peregrine Lunar Lander befestigt werden.

Der Peregrine Lunar Lander von Astrobotic ©Astrobotic

Der ist so konstruiert, dass er 90 Kilogramm auf die Mondoberfläche transportieren kann. „Der MoonPod wird an Bord des Landers bleiben, als eine Art Zeitkapsel, als Stück Geschichte auf dem Mond“, beschreibt Alivia Chapla. Eine Zeitkapsel oder doch eher einfach Abfall, der für Jahrzehnte auf dem Mond lagern wird? „Das sind alles Materialien, die wiederverwendet und umfunktioniert werden können, wenn wir auf der Mondoberfläche eine Infrastruktur einrichten“, rechtfertigt Chapla das Vorhaben. Wie sieht Alastair das? „Da oben fliegt so viel Weltraumschrott rum und es gibt ja kein Leben oder eine Atmosphäre, das oder die beeinflusst werden könnten. Eine Rakete macht da nicht so viel aus, aber mein Leben wird sie verändern!“

Wie sehr das All derzeit belastet ist und welche zukünftige Entwicklung sich abzeichnet, erklärt Professor Stefanos Fasoulas von der Universität Stuttgart im Podcast „Kehrwoche auf dem Mond“:



Ebenso mit an Bord wird ein Strahlungsdetektor des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) sein. Der ist Teil der Artemis-Mission-Vision, wieder Menschen, genauer gesagt die erste Frau und die erste Person of Color, auf die Mondoberfläche und ins All zu schicken. Der M-42, wie das Gerät heißt, ist 20 Zentimeter lang, 250 Gramm schwer und soll die Strahlung auf dem Mond messen. „Eine der großen Herausforderungen wird sein, den menschlichen Organismus auf seinen Aufenthalt im Weltraum, auf längere Aufenthalte im Weltraum, vorzubereiten“, erklärt Andreas Schütz. Damit spricht er die Weltraumstrahlung sowohl auf dem Mond als auch auf dem Mars an. „Das muss quantifiziert, es muss qualifiziert werden, um daraus die notwendigen Schlüsse zu ziehen.“ Sogenannte Weltraumwetter, die von der Sonne ausgehen, produzieren manchmal unmerklich starke Strahlung, die zu Zusammenbrüchen von Infrastrukturen in der Erdumlaufbahn führen, aber auch Auswirkungen auf den menschlichen Organismus haben kann. Davor und vor der Strahlung beim Eindringen in die Erdatmosphäre soll der Mensch bei seinem Aufenthalt im Weltraum ausreichend geschützt sein. 

Raumfahrt soll kostengünstiger und zugänglicher werden

Neben den USA und Deutschland geht noch Nutzlast aus dem Vereinigten Königreich, Mexiko, Japan und Ungarn mit auf die Reise der Mission One. Während sich darunter hauptsächlich Forschungsinstrumente befinden, steuert Ungarn mit einer Gedenktafel mit Archivbildern und Texten, die mit einer Zehnfach-Lupe zu erkennen sind, für das Projekt „Memory of Mankind (MoM) on the Moon“ eine weitere Zeitkapsel bei. Im MoonPod, der die ganzen kleinen MoonBoxen von DHL enthält, sind fast alle Kontinente vertreten. Dazu beigetragen hat auch ein Reddit-Nutzer, der seine Box für ein Projekt mit zwei MikroSD-Karten mit jeweils einem Terrabyte befüllt. Zehn Megabyte davon stellte er der Öffentlichkeit kostenlos zur Verfügung: „Ich konnte mir den Preis leisten und wollte niemanden vor den Kopf stoßen, der es sich nicht leisten konnte, etwas mitzuschicken“, erklärt er. Etwa 30.000 Menschen nahmen das Angebot an. „Ich habe das Gefühl, dass ich meine Begeisterung für den Weltraum mit anderen teilen möchte und das war ein Weg, um das zu tun.“ Die Menschen schickten Hundefotos oder ein Video, auf dem jemand Gitarre spielt, Fotos oder Worte an oder über Familie, Freunde, Haustiere, Erinnerungen, persönliche Erfolge, Botschaften an die Zukunft, Gedanken oder Geständnisse. „Die Geschichten sind echt nett, interessant und cool. Manche kommen wirklich von Herzen“, erzählt Alivia Chapla begeistert. Seine Begeisterung für den Weltraum teilen wollte auch Koen aus Belgien. Unter dem Namen „Belgium2theMoon“ rief er eine eigene Webseite und einen Twitter-Account ins Leben. „Ich möchte andere Menschen, jüngere und ältere Generationen, dazu inspirieren, dasselbe zu tun! Das ist die Zukunft! Der Weltraum kann besiedelt werden. Weltraumkolonien können saubere Energie liefern. Darüber hinaus können sie unseren Arten eine neue Heimat und eine erweiterte ökologische Nische bieten“, erzählt er. Um unseren Lebensraum Erde auf dem Mond zu verewigen, hat sich Koen für eine besondere Art der Archivierung seiner Fotos aus Belgien entschieden: „Alles auf dem Mond muss Strahlung überleben, sehr kalte und warme Temperaturen, Meteoriten, etc. Deshalb habe ich mich nach einer Alternative namens „Nanofiche“ umgesehen. Das ist ein neues analoges Archivierungsmedium, das die Grenzen bestehender Technologien überwindet. Es kann den rauen Bedingungen auf dem Mond widerstehen. Die Zeit zerstört alles hier auf Erden, der größte Teil unseres kollektiven Wissens würde also in Tausenden von Millionen Jahren verschwunden sein. Diesen Nickel Wafer mit lasergravierten Fotos wird es auf dem Mond dann noch geben.“ Gleichzeitig sieht Koen das Vorhaben als eine Möglichkeit, die Verwitterung von Gegenständen auf der Mondoberfläche zu erforschen. DHL stellt für die Mission mit dem Transport der MoonBoxen und Teilen des Peregrine Landers nicht nur die Raumfahrtlogistik, sondern wird auch eine kleine Ladung in Form eines USB-Sticks mit Briefen von Kindern aus aller Welt mit an Bord haben. Und auch bei den Kleinsten selbst ist die Weltraumeuphorie geweckt: „Ein kleines Mädchen aus dem Vereinigten Königreich hat uns gefragt, ob ihr Raketenexperiment mitfliegen darf. Also haben wir uns entschieden, es in unsere große Mondkapsel zu stecken, in der alle MoonBoxes aufbewahrt werden“, berichtet Chapla. Die achtjährige Elizabeth Norman gilt damit als Vorbild für viele andere Kinder: „Das wird die nächste Generation von Wissenschaftlern, Weltraumreisenden, Weltraumanwälten und Weltraumvermarktern inspirieren, die in die Weltraumindustrie einsteigen möchten“, sagt Chapla.

Elizabeth’s Raketenexperiment ©Astrobotic
Die achtjährige Elizabeth Norman aus dem Vereinigten Königreich ©Astrobotic

Schulen schicken musikalische oder schriftstellerische Arbeiten von Schüler:innen mit. „Was das Ganze wirklich besonders macht, ist die Tatsache, dass traditionell nur wohlhabende Regierungen Zugang zum Weltraum hatten. Das ändert sich jetzt.“

„Die MoonBox ist besonders cool, weil der Weltraum für die Menschen einfach so unermesslich und nicht greifbar ist. Du kannst ihn nicht anfassen. Die meisten Menschen werden niemals dorthin kommen. Du kannst einfach nur in den Himmel schauen und versuchen, das Ausmaß zu verstehen. Aber die MoonBox macht das nicht greifbare Weltall greifbar. Und diese ganzen verschiedenen Nationen werden alle gemeinsam daran teilhaben. Ich finde das einfach unglaublich. Jeder war einfach so an Bord, weil der Weltraum ist halt einfach cool, geben wir’s zu. Und den Menschen das ermöglichen zu können, ist wirklich ein Privileg.“

Alivia Chapla, Astrobotic

Starten wird die Mission One von Cape Canaveral in Florida aus. „Wir wollten nach Amerika, aber dieses Jahr können wir nicht wirklich reisen. Es ist einfach nicht praktikabel“, klagt Alastair. „Aber Astrobotic wird ein Souvenirpaket mit Fotos und Videos schicken, ein Video vom Start und von der Landung und Bilder vom Lander auf dem Mond.“ 

Während Alastair dem Start der Peregrine Mission One entgegenfiebert, plant Astrobotic unterdessen schon die MoonBox 2.0: „Die erste MoonBox war unser allererster Versuch und der war so erfolgreich und hat den Menschen so gefallen. Es ist einfach so cool, wie viele Menschen da involviert sind.“ Welche Mission die nächsten Erinnerungsstücke ins All bringen wird, steht noch nicht fest. „Die Menschen werden zum Beispiel eine Bordkarte mit einem QR-Code bekommen, womit sie den Start der Rakete verfolgen können. Das wird nochmal ein komplett anderes Erlebnis sein“, stellt Chapla in Aussicht. Bis dahin heißt es, der Mission One entgegenfiebern und hoffen, dass alles gut geht. Ohne Feuchtigkeit und Luft dürften die Erinnerungsstücke auf dem Erdtrabanten eine ganze Weile erhalten bleiben. Ob die MoonBox eines Tages jemand findet und einen Einblick in das Jahr 2020 erhält? Daran, dass das möglich ist, glaubt Alastair schon: „Das Universum ist einfach so unermesslich. Wir haben darüber gescherzt. Vielleicht entsteht eines Tages ein Museum der ersten Mondpioniere daraus oder jemand aus einer anderen Welt findet mein Foto und, denkt sich „Der ist in Ordnung““, sagt er lachend.  

Vor ein paar Wochen lief spät abends im Fernsehen eine Doku über schwarze Löcher, an der ich sofort hängen geblieben bin. Sie gelten als das größte Rätsel im Universum. Laut Astronomen gäbe es ohne sie gar kein Leben auf der Erde. Es ging um essentielle Fragen wie: „Wie entstehen schwarze Löcher?“ oder „Was passiert in ihrem Inneren?“ Der Weltraum ist irgendwie so unermesslich und nicht greifbar und das macht ihn so faszinierend. Da landet man ganz schnell bei: „Was ist eigentlich der Sinn des Lebens?“. Das glatte Gegenteil also von entspannender, leichter Abendunterhaltung. Die füll ich oft nicht nur mit Dokus über das All, sondern auch gerne mal mit Science-Fiction-Filmen, die in weit entfernten Galaxien spielen. Auch wenn diese Materie in gewisser Weise dadurch Teil unseres Alltags ist, weiß man doch eigentlich kaum wirklich, was sich derzeit so tut, im All und auf dem Mond. Zeit, das zu ändern! Und nach meinen fünf Interviews hatte ich das Gefühl, gerade erst am Anfang des Ganzen zu stehen… Aufgrund der aktuellen Situation waren meine Gesprächspartner:innen mit Zoom zwar nicht ganz so weit weg, wie die Thematiken, über die wir uns unterhalten haben, nichtsdestotrotz birgt das Interview über den Bildschirm durchaus neue Herausforderungen, mit denen ich von Mal zu Mal besser umzugehen gelernt habe. Aber auch neue Möglichkeiten – mal eben nach Manchester in England oder Pittsburgh in den USA zu reisen, wäre nämlich im Budget eher nicht so drin gewesen.

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