In fünf Tagen im Newsroom mit durchschnittlich vier Stunden Schlaf pro Nacht und unzähligen Momenten am Rande des Wahnsinns lag das Schreiben dieses Editorials die meiste Zeit in ganz weiter Entfernung. Eigentlich aber nur logisch, ist doch das Thema dieses Magazins genau das: Distanz.
Distanz – dieses Wort begleitet die Welt nun schon eine ganze Weile. Abstand halten, Nähe vermeiden, niemanden umarmen, am besten allein sein. Uns — die Redaktion von [un]nahbar — begleitet die Distanz ganz besonders seit Beginn der Journalismus Masterclass 2021. Ein Magazin während einer weltweiten Pandemie zu erstellen, ist in vielerlei Hinsicht eine Herausforderung. Deshalb wäre es natürlich naheliegend, in diesem Editorial die Geschichte zu erzählen, wie wir uns in Zoom-Meetings getroffen, Interviews per Telefon geführt, Videoequipment durch halb Deutschland geschickt und allein zu Hause vor uns hin produziert haben. Stattdessen aber sind wir in den letzten Wochen vor allem eines: zusammengerückt. Nicht räumlich, aber im Gefühl. Gemeinsam ein Magazin zu produzieren schweißt auf eine besondere Art und Weise zusammen. Wir sind eine Redaktion geworden.
Im Lauf unserer Recherche haben wir festgestellt, dass sich auch ohne Pandemie Distanz und ihr Gegenstück Nähe durch die verschiedensten Bereiche des Lebens ziehen. Genauso haben wir schließlich den Begriff Distanz in die verschiedensten Richtungen interpretiert. Geographisch, zwischenmenschlich, emotional, professionell. Wir waren nah dran an Lebensgeschichten, weit außerhalb unserer Komfortzonen, vertraut mit unseren Themen. Und schließlich ganz weit weg von ausgeschlafen, gelassen und koffeinfreiem Kaffee.
Entstanden ist dabei [un]nahbar — ein Projekt am Lehrstuhl Kommunikationswissenschaft der Universität Passau. Viel Spaß beim Lesen, Hören und Ansehen!
Die Redaktion