Die vergessenen Verlierer der Pandemie

Mit treuen Augen blickt Nuri aus seinem Gehege. Der kleine Malteser-Hund kam ins Tierheim Regen, nachdem er mit sechs weiteren Welpen in einem Transporter aus Rumänien gefunden wurde. Nuri ist eines von vielen Opfern der Hundemafia.

Die Nachfrage nach Haustieren ist massiv gestiegen, so mancher holt sich unüberlegt Hund, Katz oder Kleintier. Damit verbunden hat der illegale Welpenhandel extreme Ausmaße angenommen. Tiere sind mitunter die größten Verlierer in der Corona-Krise. Eine Tatsache, die kein Geheimnis ist. Und doch ist zu wenigen Menschen das Leid betroffener Tiere wirklich bewusst.

Süß, aber mit trauriger Vorgeschichte: Nuri wurde bei einem illegalen Transport nach Deutschland gebracht. – Foto: Frankenfeld

2020 gab es in den deutschen privaten Haushalten 34,9 Millionen Tiere. Fast eine Million sind im ersten Corona-Jahr dazugekommen. Dass nicht alle dieser 1.000.000(!) Haustiere bis zu ihrem Lebensende in ihrem neuen Zuhause bleiben, ist vorhersehbar. Etwa durch entfallene Events und Home-Office kam plötzlich die Zeit, die zuvor für ein Haustier fehlte. Zusätzlich waren viele Menschen durch die Kontaktbeschränkungen einsam. Der Bedarf an Haustieren habe sich 2020 verdreifacht, berichtet Gaby Wunner, Leiterin des Tierheims in der niederbayerischen Stadt Regen.

Fast eine Million Haustiere sind im Jahr 2020 zu den deutschen Haushalten dazugekommen. – Quelle: Statista-Darstellung nach Daten des ZZF und IVH 2016-2021

Jedoch wird es irgendwann eine Zeit nach der Pandemie geben, in der das Haustier zu kurz kommen wird. Nachdem Hund, Katz und Co. während des Lockdowns noch viele Stunden mit Herrchen und Frauchen verbrachten, werden sie seit den Lockerungen immer mehr alleine gelassen. Gerade bei Hunden wird dies schnell problematisch, wenn sie in einem jungen Alter in ein neues Zuhause gekommen sind. Tierheime befürchteten bereits während der ersten Corona-Monate eine Rückgabewelle nach den Lockerungen. Denn wenn die Zeit für ein Haustier fehlt, ist es wieder eine Belastung – und landet womöglich schnell im Tierheim.

Schuld der Medien

Gaby Wunner sieht bei der Nachfrage nach bestimmten Haustieren eine große Schuld bei den Medien: „Es wurde nie so viel ferngesehen wie im Lockdown. Und das beeinflusst die Menschen.“ Sieht man etwa vermehrt Labradore im TV, komme es schnell vor, dass man sich einen solchen Modehund anschafft – ohne aber auf dessen Bedürfnisse zu achten und zu hinterfragen, ob man diesem anspruchsvollen Hund langfristig ein gutes Zuhause bieten könne. Oft geht es auch nach der Optik statt der tatsächlichen Bedürfnisse, sehr zum Ärger von Bettina Mittler, Leiterin des Tierheims Passau. In Tierheimen achtet man genau darauf, wohin ein Tier kommt. Für die vierbeinigen Tierheim-Bewohner ist dies eine sehr gute Sache – vielen Hunde- und Katzen-Interessenten aber ein Dorn im Auge.

„Vielen ist es unangenehm, wenn man beim Erstgespräch Fragen zu den Lebensumständen stellt und ihre Wohnung anschaut“, erzählt Bettina Mittler. Dabei wolle man einen guten und vor allem dauerhaften Platz für ein Tier finden. „Die Tiere haben schon einmal ihr Zuhause verloren. Das soll kein zweites Mal passieren.“ Gaby Wunner meint zudem: „Wenn man ein Tier aufnehmen möchte, sollte man nichts zu verstecken haben.“ Dass man solche Regeln im Tierheim oft nicht akzeptiert und man zudem nicht sofort sein absolutes Wunschtier bekommt, führt viele Menschen zu Internetportalen wie eBay-Kleinanzeigen. Welche Geschäfte sie dort unterstützen, ist den meisten nicht bewusst.

Süße Welpen zu utopischen Preisen: Etwa auf eBay-Kleinanzeigen häufen sich die Anzeigen. – Screenshot: eBay Kleinanzeigen/ Suchergebnisse für „Zwergspitz Welpen“

Einen Hund im Internet zu kaufen, scheint wie jeder andere Kleinanzeigen-Kauf auch zu verlaufen. Man kontaktiert den Verkäufer und vereinbart einen Termin für die Abholung. Die Anzeigen sind unauffällig: Eine Vorabbesichtigung scheint möglich zu sein, das Muttertier könne man sich ansehen und man erhalte alle wichtigen Papiere des Tieres, das als unkompliziert und familienlieb beschrieben wird und einem sofort zugesichert wird.

„Es hat nichts auf illegalen Handel hingedeutet.“

Eine 19-Jährige, deren Familie ihren Hund bereits vor Corona im Internet gekauft hat, berichtet von einer solchen Anzeige: „Es hat nichts auf illegalen Handel hingedeutet.“ Eine Vorabbesichtigung des Welpen lehnte der Verkäufer auf Anfrage jedoch ab. Er bot aber an, das Tier vorbeizubringen. „Das war der erste Hinweis, bei dem wir hätten stutzig werden können.“ Man vereinbarte einen Termin mit dem Verkäufer, der spät nachts, bereits nach der abgesprochenen Uhrzeit, kam. Der Mann habe „nur ein paar Brocken Deutsch gekonnt“. Er hatte weitere Hundewelpen dabei, die er noch „ausliefern“ werde, erinnert sich die 19-Jährige. Der rumänische Hund der Familie war geimpft und gechipt, was im illegalen Handel durchaus selten ist. Oft sind zwar alle erforderlichen Daten wie Chipnummer oder Tollwutimpfung in den Pässen vermerkt, jedoch stimmen diese Angaben häufig nicht mit dem Hund überein, erklärt Bettina Mittler. „Ein Laie kann das unmöglich erkennen. Eine Privatperson hat kein Chipgerät zum Abgleich zur Verfügung und die wenigsten Käufer können das tatsächliche, meist viel zu junge Alter bestimmen.“ Bei fehlenden Impfungen bestehe zudem die Gefahr, dass sich Krankheiten wie Tollwut auch auf Menschen übertragen können.

Dieser Berner Sennen-Hund wurde Opfer des illegalen Handels. -Quelle: privat

Dass die Familie zunächst nichts vom illegalen Tierhandel ahnte, ist nicht ungewöhnlich. Bettina Mittler erklärt, dass die Hundemafia sehr professionell vorgeht. Beispielsweise reagieren Händler mit extrem hohen Preisen auf Warnungen über billige Wühltischwelpen. Ihre Anzeigen sind oft an Texte auf Webseiten seriöser Züchterinnen und Züchter angelehnt. Diese, erklärt Bettina Mittler, finde man aber nur selten im Internet: „Die haben solche Anzeigen nicht nötig. Deren guter Ruf spricht sich rum.“ In der Pandemie sind sie mit der Nachfrage nicht mehr hinterhergekommen. Auch Tierheime seien teils leer gewesen, ergänzt Gaby Wunner.

Die kriminellen Händler versuchen, möglichst seriös aufzutreten. Einige mieten sich sogar Wohnungen, um Übergaben auf Autobahnraststätten zu umgehen, berichtet Bettina Mittler. „Viele Welpen befinden sich tatsächlich schon in Deutschland, wo vermehrt extra Wohnungen angemietet werden und immer eine gewisse Anzahl an Tieren vorrätig ist. In solchen Fällen kann ein Termin auch sofort zustande kommen.“ Da man oft mit dem Transport der bestellten Welpen wartet, bis sich dieser rentiert, warten die Käufer zum Teil wochenlang und werden mit Ausreden hingehalten, beispielsweise dass eine Abgabe aufgrund des jungen Alters der Tiere erst in zwei bis drei Wochen möglich ist. Dies weckt wiederum Vertrauen beim Käufer, der darin einen verantwortungsvollen Züchter erkennen will. In dieser Zeit verschicken die Händler regelmäßig Videos des Hundes. Gerade bei Familien mit Kindern wächst die Vorfreude, erklärt Bettina Mittler. Dabei rechnet man nicht damit, dass man illegalen Handel unterstützt – selbst wenn man das Phänomen kennt. „Das blenden die Leute total aus“, meint die Passauer Tierheimleiterin.

„Das blenden die Leute total aus.“

Das Muttertier, das man eigentlich besichtigen wollte, ist dann während der Übergabe zufällig beim Tierarzt. Auch die Papiere bekommt man nicht sofort, da sie noch in Bearbeitung seien und nachgereicht werden. Einige Neu-Hundebesitzerinnen und -besitzer fahren über 200 Kilometer, um ihr Tier abzuholen, berichtet Mittler weiter. Der Verstand setze aus, die Vorfreude überwiege: „Wer sagt da denn noch nein?“

Illegale Händler sind gerissen. Mit Tricks und Schein-Seriosität bewegen sie zum Tierkauf im Internet. Die Tiere sind für sie eine reine Geldquelle; die Vierbeiner hingegen müssen leiden. Besonders in osteuropäischen Ländern wie Rumänien und Bulgarien werden Hunde geradezu produziert. Bettina Mittler erzählt von schockierenden Missständen: „Die Welpen sind vier, fünf Wochen alt, wenn sie ihrer Mutter weggenommen werden, die dann gleich wieder zwangsgeschwängert wird.“ Die Hunde werden oft in einem sehr jungen Alter in Länder wie Deutschland importiert. Nicht selten erkranken sie im neuen Zuhause. Durch extremen Stress und Aufputschmittel wirken sie bei der Übergabe noch gesund. Nach kurzer Zeit steht es oft so schlecht um sie, dass sie sterben.

„Die Welpen sind vier, fünf Wochen alt, wenn sie ihrer Mutter weggenommen werden.““

Die langen Transporte der Welpen verlaufen unter tierschutzwidrigen Umständen. Häufig befinden sich mehrere Tiere in kleinen Boxen. Eigentlich gibt es Vorgaben zum Import eines Tieres. Gemäß Zollvorschriften, die sich am Tierschutz- und Tierseuchengesetz orientieren, bedarf es einer gültigen Tollwutimpfung, die erst ab einem Alter von 12 Wochen verabreicht wird. Bis zum vollständigen Schutz verstreichen 21 Tage. Welpen dürfen erst ab einem Alter von 15 Wochen ihr Heimatland verlassen, aus sogenannten Nichtgelisteten Drittländern wie Serbien oder Moldawien, einem sehr häufigen Ursprungsland bei Beschlagnahmungen, erst ab 7 Monaten. Zudem benötigen sie einen EU-Heimtierpass und einen Chip. Auch für die Transportboxen gibt es Vorgaben. All diese Vorschriften werden im illegalen Handel nicht selten missachtet.

Eines der lukrativsten illegalen Geschäfte

Einen solchen Transport hat auch Nuri, der Malteser-Hund im Tierheim Regen, miterlebt. Mit sechs weiteren Welpen befand er sich in einer Katzentransportbox eines rumänischen Händlers. So ergeht es vielen illegal importierten Tieren. Oftmals sind sie ohne Wasser und Futter unterwegs, ihre Boxen sind dreckig und verkotet und die Tiere sind in vielen Fällen krank. Bei weitem nicht alle illegalen Tiertransporte werden von der Grenzpolizei und vom Zoll kontrolliert. Bereits die offiziellen Zahlen schockieren – und doch ist die Dunkelziffer extrem hoch. Die Hundemafia sei mit die größte, die es gibt, erzählt Gaby Wunner. Neben Tieren zählen Drogen, Waffen und auch Menschen zu den lukrativsten illegalen Geschäften.

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Anzahl aufgegriffener illegaler Tiertransporte 2020 mehr als verdoppelt. Im aktuellen Jahr ist es nicht besser. Bereits im ersten Halbjahr wurde die Zahl des ersten Coronajahrs überschritten. „Das ist nur die Spitze des Eisbergs“, sagen sowohl Bettina Mittler als auch Gaby Wunner über die offiziellen Zahlen.

Wird ein illegaler Tiertransport aufgehalten und werden die Tiere vorerst beschlagnahmt, ruft das zuständige Veterinäramt zunächst in den Tierheimen an und fragt, ob diese die Tiere aufnehmen würden. Findet sich eine Unterkunft dafür, kommen sie dort zunächst in Quarantäne, werden aufgepäppelt, erhalten nötige Impfungen und zudem deutsche Papiere.

„Ich habe mich damit abgefunden, dass ich nicht jedes Tier retten kann.“

Doch die Pflege der Tiere ist nervenaufreibend. Zudem haben Tierheime begrenzte Kapazitäten. „Ich habe mich damit abgefunden, dass ich nicht jedes Tier retten kann“, sagt Gaby Wunner. Erklärt sich kein Tierheim bereit, die beschlagnahmten Tiere aufzunehmen, so ist es möglich, dass diese eingeschläfert werden müssen, erzählt die Regener Tierheimleiterin. Sie könne sich zudem vorstellen, dass einige Tiertransporte „durchgewunken“ werden, um die Tierheime nicht überzustrapazieren. Diese Meinung teilt auch Bettina Mittler und fügt hinzu, dass es in der Schweiz bereits einige Fälle von beschlagnahmten Welpen gab, die aufgrund von unzureichendem Tollwutimpfschutz auf Amtsanweisung getötet wurden. 


Massiv gestiegen ist die Anzahl aufgehaltener illegaler Tiertransporte. Im ersten Halbjahr 2021 wurde der Wert des gesamten Jahres 2020 bereits überschritten. – Quelle: eigene Darstellung nach Angaben des Deutschen Tierschutzbundes

Viele Tierheime sind am Limit. Neben geschmuggelten Tieren ziehen dort auch zurückgegebene Lockdown-Tiere ein. Diese sind zum Teil schwer vermittelbar. Welpen, die zu früh von ihrer Mutter getrennt wurden und dann ohne Kontakt zu Artgenossen aufgewachsen sind, konnten sich nicht richtig sozialisieren. In Hundeschulen, die während der Corona-Zeit geschlossen waren, werden spezielle Welpenkurse angeboten, erzählt Bettina Mittler. Da diese aber nicht stattfinden konnten, entstanden Defizite bei den Tieren.

Die Missstände sind deutlich: Tiere sind mehr denn je Verlierer eines auf Konsumenten ausgelegten Systems – und die Gesellschaft sieht nur zu. Bettina Mittler ist sich sicher, dass die Problematik den meisten Menschen bekannt ist. In den Medien wird viel aufgeklärt – doch dies bringt offensichtlich kaum etwas; das Problem werde einfach ignoriert. Gaby Wunner ergänzt: „Die Frage ist auch: Wer schaut sich das an oder zappt einfach weiter?“ Statt beim Bewusstsein in der Gesellschaft müsse man in der Politik ansetzen. Dort passiert aktuell wenig, um Tiere zu schützen.

„Die Frage ist auch: Wer schaut sich das an oder zappt einfach weiter?“

Die rechtliche Lage hindert den illegalen Handel kaum. Tatsächlich sind die Tiertransporte mit unsäglichen Zuständen nur eine Ordnungswidrigkeit. Dass es keine Straftat ist, ärgert Bettina Mittler. Hierzu ergänzt Maximilian Bohms von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Niederbayern, dass die Ordnungswidrigkeit vermutlich in der Fälschung der Papiere der Tiere besteht. Nur wenn ein extremer Verstoß gegen das Tierschutzgesetz vorliegt, kann es sich um einen Straftatbestand handeln.

Kaum Konsequenzen für illegalen Tierhandel

Dennoch erwarten die meisten Täter keine großen Konsequenzen, erzählt Gaby Wunner. Übernehmen sie die Kosten im Tierheim, können sie ihre „Ware“ sogar zurückerhalten. Dieses Angebot nehmen nur wenige wahr, doch es klingt gerade dann verlockend, wenn die Tiere eine hohe Summe einbringen. Auch die Malteserwelpen in Regen, in deren Pflege Gaby Wunner all ihre Energie gesteckt hat, wollte der rumänische Händler zurückhaben. Dagegen hat sie sich erfolgreich gewehrt.

Doch wie steht es eigentlich um Katzen? Zwar tauchen sie in der Diskussion um den illegalen Welpenhandel kaum auf, aber auch sie sind betroffen, besonders Rassekatzen wie Maine Coon- und Birma-Katzen. Hinzu kommt das Phänomen der Qualzucht. Beispielsweise Scottish Folds seien besonders niedlich mit ihren Kulleraugen und nach vorne gefalteten Klappohren. Weil sie zu diesem Schönheitsideal hingezüchtet werden, leidet ihre Gesundheit. Die Genmutation, durch welche die Knickohren entstehen, beeinflusst den gesamten Körper der Katze und verursacht Gelenkprobleme.


Auch Rassekatzen werden im Internet zu hohen Preisen angeboten. – Screenshot: Focus Online Kleinanzeigen / Suchergebnisse für „Scottish Fold Katzenbabys kaufen“

Edeltraud Fuchs, Vorsitzende des Katzenschutzvereins Viechtach, erzählt, dass Katzen ansonsten weniger benachteiligt sind, was illegalen Handel in der Corona-Krise angeht. Tatsächlich seien die Stubentiger schwerer zu vermitteln. Wegen der Ausgangssperren während des Lockdowns waren Hunde die beliebteren Haustier-Neuanschaffungen gewesen, meint die Katzenschutz-Vorsitzende. Sie durften ausgeführt werden. Mit einer Katze hingegen könne man nicht Gassi gehen.

Deutlich weniger Katzen als Hunde werden bei Grenzkontrollen gefunden. In der Statistik fehlen sonstige geschmuggelte Tiere wie Kleintiere und Ziervögel; – Quelle: Eigene Darstellung nach Angaben des Deutschen Tierschutzbundes

Gegen das Leid von Tieren in der Pandemie kann man sich nur mäßig engagieren. Vor allem sollte man kein Tier online kaufen, sondern das Tierheim als erste Anlaufstelle betrachten. Lieber lässt man sich Zeit und wartet dort auf den perfekten Hund, als sich überstürzt einen Welpen aus dem Internet anzuschaffen. Auch das Engagement im Tierheim sollte man einem unüberlegten Tierkauf vorziehen.

Ein Fall für die Politik

Den größten Effekt aber kann nur die Politik erzielen. „Es wäre schon ein Anfang, wenn Tiere im Gesetz als fühlende Lebewesen anerkannt werden“, findet Gaby Wunner. Dies hätte eine Überarbeitung des gesamten Tierschutzgesetzes zur Folge. Zudem fordert sie, alle in illegalen Transporten gefundene Tiere zu beschlagnahmen, ohne den Besitzern die Rückerlangung zu ermöglichen.

Bettina Mittler wünscht sich eine Verifizierungspflicht bei Internetportalen. Denn aktuell kann dort jeder anonym agieren, ohne dass seine Identität überprüft wird. Generell gehöre der Online-Handel mit Tieren verboten, findet die Passauer Tierheimleiterin. Zudem sei eine EU-weite Registrations- und Chippflicht nötig, um jeden Tierverkauf nachvollziehen zu können.

„Die Tiere haben keine Lobby.“

Doch so schnell wird eine positive Veränderung in der Politik nicht eintreten, befürchtet Gaby Wunner. Tiere haben auch jenseits der Pandemie einen geringen Stellenwert. Sich für sie einzusetzen ist in der Politik nicht sonderlich lukrativ. In den nächsten Jahren erwarten die Tierheimleiterinnen keine Veränderung zugunsten der Opfer des illegalen Handels. Sie bedauern: „Die Tiere haben keine Lobby.“


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